29.12.2006

Dollnstein trumpft mit einem Festjahr auf
Vor 1000 Jahren wurde der Ort an der Altmühl in einer Schenkungsurkunde erstmals erwähnt
Auftakt am 31. Dezember

 Eichstätter Kurier

Dollnstein (EK) Die kleine Marktgemeinde Dollnstein feiert 2007 ein seltenes Jubiläum: Vor genau 1000 Jahren wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt.

Kaiser Heinrich II. schenkte damals sein Gut Tollunstein dem Benediktinerinnen-Kloster Bergen bei Neuburg. Die Urkunde datiert vom 15. April 1007. Dieses Jubiläum nehmen die Dollnsteiner zum Anlass, ein Festjahr zu feiern und laden alle dazu ein. Über die nächsten zwölf Monate verteilen sich die Termine.
Von der reichen Vergangenheit legen noch zahlreiche Baudenkmäler Zeugnis ab. Die Burg, deren Fundamente nach neuesten Erkenntnissen bis ins frühe 11. Jahrhundert zurückreichen, wird gerade aufwendig saniert. Die Ringmauer ist vollständig erhalten, die ursprünglich romanische Peterskirche mit ihrem "Schmuckstück", dem gotischen Chor von 1310, das alte fürstbischöfliche Amtsknechtshaus, der "Petersturm" und zahlreiche typische Jurahäuser tragen zu einem besonderen Flair bei. Bereits der mittelalterliche Dichter Wolfram von Eschenbach hat dem Ort "Tollunstein" und vor allem seinen Marktfrauen in seinem Werk "Parzival" ein unvergängliches literarisches Denkmal gesetzt.
An diese große Zeit wollen die Dollnsteiner 2007 anknüpfen: Das Festjahr beginnt mit einem großen Musik-Feuerwerk zu Silvester (siehe eigenen Bericht) und setzt am am 16. Februar in einem Faschingsspiel über die "Lustigen Marktweiber von Tollunstein" fort. Ein Festakt mit dem bayerischen Ministerpräsident Edmund Stoiber ist für den 15. April vorgesehen. Einen Höhepunkt stellt sicher die Festwoche vom 7. bis 10. Juni dar. An diesen Tagen ersteht das Mittelalter wieder auf in Dollnstein. Der Markt wird aufwendig geschmückt und im historischen Gewand herausgeputzt: Zahlreiche Attraktionen warten auf die großen und kleinen Gäste. Sogar ein eigenes Festspiel, das sich mit den Vorgängen vor genau 1000 Jahren beschäftigt, wird in Szene gesetzt. Am 21. Juli erglüht der Burgsteinfelsen, das geologische Wahrzeichen des Ortes, "in Flammen". Mit dem Weihnachtsmarkt (2. Dezember), dem Lucia Lichterfest (13. Dezember) und dem Weihnachtskonzert (16. Dezember) endet das Festjahr. Daneben gibt es das ganze Jahr über zahlreiche Vorträge, Ausstellungen, Konzerte und Führungen, die unter einem bestimmten Motto stehen.
Die Schirmherrschaft über das Festjahr hat übrigens die bekannte Schauspielerin Gisela Schneeberger, eine gebürtige Dollnsteinerin, gemeinsam mit ihren Schwestern übernommen. Ausführliche Auskünfte finden sich auch unter www.1000-jahre-dollnstein.de.


                                                                                                        Fotos: E. Eder

Emsige Betriebsamkeit am Dollnsteiner Marktplatz: Freiwillige Helfer bauen die Bühnen und die Stände auf, damit für die große Silvesterparty mit Musikfeuerwerk auf der Altmühl alles gerüstet ist.

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