16.04.2007

von Josef Bartenschlager

Von unbequemen Fragen begleitet

Dollnstein (baj) Bei herrlichem Wetter beging der Markt Dollnstein am Sonntag den Festakt im Rahmen der 1000-Jahr-Feier. Auf den Tag genau vor 1000 Jahren hatte Kaiser Heinrich II. die Urkunde unterzeichnet, mit der er den Ort Tollunstein dem Benediktinerinnen-Kloster Bergen übereignete.

Das Fest begann mit dem Kirchenzug vom Rathaus zu St. Peter und Paul, an dem unter anderem Bundesminister Horst Seehofer, der bayerischen Minister Siegfried Schneider, die MdL Hans Joachim Werner und Thomas Obermeier, Landrat Xaver Bittl, zahlreiche weitere Politiker und Honoratioren teilnahmen. Auch die Fahnenabordnungen der örtlichen Vereine reihten sich in den Zug ein. Die Dollnsteiner Blaskapelle gab den Takt an.
Den Festgottesdienst, bei dem die St. Benno-Messe des gebürtigen Dollnsteiner Lehrers Carl August Leitner erklang, zelebrierten Bischof Gregor Maria Hanke, der Ortspfarrer, Dekan Paul Schmidt, und zahlreiche weitere Priester. Leicht machte es der Bischof den Besuchern der Festmesse mit seiner Predigt nicht. Gregor Maria Hanke stellte eine ganze Reihe sehr unbequemer Fragen in den Raum. Er habe darüber nachgedacht, ob er als "Verzierung, als liturgische Dekoration" eingeladen worden sei, oder als Hirte, "weil Sie Impulse erwarten". Gerade auch im ländlichen Raum stelle er einen Rückgang des Glaubenslebens fest und eine Vereinzelung. "Das innere Engagement des Glaubens weicht auf."
In Dollnstein sehe es so aus, dass die Quote beim Besuch des Sonntagsgottesdienstes nur noch bei 15 Prozent liege. Daher sei ein Innehalten angesagt. Man solle darüber diskutieren, ob man Gott als Teil des alltäglichen Lebens akzeptiere oder "sperren wir ihn ein in die Kirche".
Dieses Fest, so der Bischof, möge einen Aufbruch darstellen, gleich dem heutigen Evangelium, das vom Ungläubigen Thomas berichtet. "Unsere Zweifel werden behoben, wenn wir Gottes Herz berühren. Gottes Herz steht offen, es lädt ein, es zu berühren, um Kraft zu schöpfen." Nach dem Gottesdienst trugen sich der Bischof und die Spitzenpolitiker ins Goldene Buch der Gemeinde ein, plauderten ein wenig und begaben sich schließlich in die Schulturnhalle, wo um 19 Uhr der Festakt begann, der durch zahlreiche überraschende Elemente bestach. (Weiterer Bericht folgt).

Zurück zur Presseübersicht