25.04.2007
Anwesenheit des Bischofs wurde nicht missbraucht Leserbrief zu den Berichten und zur Diskussion um die Anwesenheit von Bischof Hanke beim Jubiläum in Dollnstein Ein Ort feiert seine erste urkundliche Erwähnung vor genau 1000(!) Jahren. In der Urkunde schenkt König Heinrich II. dem Benediktinerinnenkloster Bergen umfangreiche Ländereien. Die Grafen von Hirschberg, die sich bis weit ins 13. Jahrhundert hinein nach Dollnstein benannten, sind bis 1305 als Vögte des Eichstätter Bischofs diesem eng verbunden, und von 1440 bis 1802 sind die Eichstätter Bischöfe zugleich die Landesherren von Dollnstein. Die heute noch erhaltenen historischen Gebäude – Ortsbefestigung, Kirche, Pfarrhaus, Kastenhof und Vorburg – verdankt der Ort der Bautätigkeit der Fürstbischöfe. Kann das alles zusammen genommen nicht schon für sich allein Grund genug sein, den Bischof zum Festgottesdienst am Jubiläumstag einzuladen? Vor allem, wenn dieser Bischof dank einer glücklichen Fügung auch noch aus dem Benediktinerorden kommt? Freilich soll nicht geleugnet werden soll, dass die Anwesenheit des Bischofs neben der zahlreicher Persönlichkeiten aus dem „weltlichen“ Bereich unserem Fest einen ganz besonderen Glanz verleihen sollte. Aber auch das halten wir für legitim. Genauso ist es jedoch angesichts der bei solchen Gelegenheiten üblichen „Prachtentfaltung“ das gute Recht des Bischofs zu hinterfragen, wozu er eigentlich eingeladen wurde und ob er gar nur der „Verzierung“ und „liturgischen Dekoration“ dienen sollte. Wohl gemerkt, er hat dies nur hinterfragt, aber nicht behauptet, es wäre so. Und ebenso ist es seine Pflicht als Hirte, den mangelnden Gottesdienstbesuch anzumahnen, auch wenn manchem der Zeitpunkt und die Gelegenheit unangemessen erschienen. „Wo soll er´ s denn sonst sagen?“, fragt die Dollnsteiner Pfarrgemeinderatsvorsitzende Annemarie Forster mit Recht. Fast ganz übersehen in der Diskussion wurde bisher leider, dass Bischof Hanke den größten Teil seiner Worte darauf verwendete, der Gemeinde wegweisende Impulse zu geben und sie mit Blick auf ihre 1000-jährige Geschichte aufzurufen zu einem neuen Aufbruch im Glauben. Dafür danken wir ihm sehr herzlich. Die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates hat laut Bericht im EK sein Anliegen verstanden und ankündigt, der Pfarrgemeinderat werde es aufgreifen. Eine Reaktion, die sicher auch den Bischof davon überzeugt, dass seine Anwesenheit in Dollnstein nicht missbraucht wurde. Der Festgottesdienst in enger zeitliche Nähe und Verbindung zum Festakt ist übrigens nicht der einzige religiöse Bezug im Ablauf des Dollnsteiner Jubiläumsjahres. Ganz bewusst wurde auch die Fronleichnamsprozession mit in das Programm aufgenommen, und für den 23. September ist eine Gemeindewallfahrt nach Bergen geplant. Dabei könnte, bezogen auf das Jubiläum, vor allem der Gedanke des Unterwegs-Seins des Christen durch die Zeit und Geschichte aufgenommen und vertieft werden. Zu wünschen ist, dass bei diesen „Veranstaltungen“ die Beteiligung ebenso groß ist wie am Jubiläumstag. Für den Bischof wäre es sicher die beste Bestätigung, dass er nicht umsonst in Dollnstein war.
Bernhard Eder Mitglied des Arbeitskreises zur Vorbereitung der 1000-Jahrfeier |