18.04.2007

Hermann Redl

Dollnstein und Jurastadel im Visier
Das Heft des Jurahausvereins widmet sich der 1000-Jahr-Feier und den imposanten Stadeln

Eichstätt/Dollnstein (hr) Das neue Heft des Jurahausvereins "Das Jurahaus" ist erschienen. Auf 124 Seiten, in Hochglanz und mit zahlreichen Farbbildern gedruckt widmet sich das Heft der Gemeinde Dollnstein, die ihren 1000. Geburtstag feiert.

Als zweiter Themenschwerpunkt widmet sich das Heft den mächtigen und Ortsbild prägenden, aber oft dem Verfall preisgegebenen Jurastadeln in den Dörfern. Unter dem Titel "Die Arbeit geht weiter" setzt der neue Vorstand um Eva Martiny auf Kontinuität. Neue Herausforderungen sieht Martiny in den zunehmenden Leerständen von Wohnhäusern und Nebengebäuden in Dörfern und Städten. Deshalb hat sich der Jurahausverein die Rettung der mächtigen Jurastadel auf die Fahne geschrieben. Unter dem Titel " Aschenputtel in Wartestellung" stellen Michael Kühnlein, Moritz Schnizlein, Johannes Steinhauser, Johannes Geisenhof oder Thomas Feuerer und Stefan Mirbeth die imposanten, zu Unrecht nur als Nebengebäude bezeichneten Stadel vor und geben Beispiele einer gelungenen Sanierung und vor allem einer dauerhaften Nutzung. Die reich bebilderten Beiträge regen zur Nachahmung an.

Josef Deß präsentiert das von Ludwig Bauer sanierte Ölerbauer-Anwesen in Biberg , in dessen unmittelbarer Nähe der von der Gemeinde und der Dorfgemeinschaft sanierte Stadel steht. Eva Martiny begründet nochmals ihre Forderung nach einer Gestaltungssatzung für Eichstätt, um Abbrüche Denkmal würdiger Häuser zu verhindern.

Ein weiterer Schwerpunkt des neuen Heftes ist der Ort Dollnstein und die dort in Angriff genommene Sanierung der so genannten Vorburg. Überschrieben ist dieses Kapitel mit der Schlagzeile "1000 Jahre Dollnstein – ein Ort entdeckt seine Geschichte neu". Und w as durch die Beschäftigung mit der Geschichte in Dollnstein zwischenzeitlich an Neuem und höchst Interessantem zu Tage gefördert worden ist, darüber berichten Gerald Neuber und Matthias Hensch.

Der Historiker Neuber widmet sich akribisch und profund stadtbaugeschichtlichen Untersuchungen. Er geht angesichts der vor 1000 Jahren erfolgten Schenkung Heinrichs II. der Frage nach, wie umfangreich die Ländereien des dem Kloster Bergen vermachten Gut Tollunstein waren und zeichnet ein zusehends differenzierteres Bild des Ortes vom Mittelalter bis zur Neuzeit.

Die Ergebnisse der Grabungen stellt in seinem Beitrag "Tollunstein Die Burg an der Altmühl – über 1300 Siedlungskontinuität am Dollnsteiner Burgfelsen" der Archäologe Hensch vor. Den zum Teil ganz neuen Erkenntnissen zugrunde liegen die ersten Ergebnisse der begonnenen archäologischen Untersuchungen. Spannend von Anfang bis Ende schildert er, welche Rolle die Burg Dollnstein hatte: überregionale Bedeutung, kulturell weit über das Altmühtal hinausstrahlend und außergewöhnlich im mittelalterlichen Herrschaftsgefüge von Sualafeld und Nordgau. Welche Nutzungkonzepte für die Burganlage als AltmühlZentrum möglich sind, beschreibt schließlich Hans-Heinrich Häffner. Luftbilder aus den 50-er Jahren und heute skizzieren den Wandel des Dorfes, (Bilder von Rudi Hager, Text: Bernhard Eder), und Jos ef Bauch, Hermann Bauch und Hans Rehm schließlich widmen sich der Altersbestimmung mittelalterlicher Bauten Dollnsteins.

"Das Jurahaus" gibt es für sechs Euro in Dollnstein bei der Gemeinde, im Fremdenverkehrsamt, bei den Geldinstituten sowie in einigen Geschäften, in Eichstätt im Buchhandel und in der Geschäftsstelle des Vereins im Paradeis, Marktplatz 9.

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