08.06.2007
Josef Bartenschlager Fahnen, Fackeln und Fanfaren Dollnstein (EK) Es war ein rauschendes Fest mit Fanfaren, Fahnen und lodernden Fackeln. Zahlreiche Höhepunkte und versteckte Überraschungen präsentierte das "1000-jährige Dollnstein" seinen Gästen. Sogar das Wetter machte die gesamten vier Tage mit. Der Ort präsentierte sich von einer Seite, die der Tourist nur sehr selten zu sehen bekommt. Die großen und kleinen Höfe waren für die Öffentlichkeit zugänglich und hübsch hergerichtet. Überhaupt war der gesamte Markt mit seinen aufwendigen und urigen Kulissen kaum zum Wiedererkennen. Versteckte Ecken und lauschige Plätze wollten entdeckt werden.Auch das Beiprogramm konnte sich sehen lassen. "Das kleinste Riesenrad der Welt, gedreht vom größten Zwerg der Welt", zahlreiche Unterhaltungsspiele, eine Kegelbahn, Zinngießen, eine gesamte Handwerkergasse und natürlich ein breites Unterhaltungsprogramm für Kinder ließen keine Langeweile aufkommen. An vielen Orten – mitunter auch unerwartet – spielten erstklassige Musik- und Tanzgruppen auf, zeigten Gaukler, Jongleure und Feuerspucker ihre Kunst oder demonstrierten Ritter und Landsknechte die edle Kunst des Schwertkampfes. Den Höhepunkt der Feier bildete zweifellos der historische Festzug am Sonntag, den viele Vereine aus Dollnstein und seinen Ortsteilen gestalteten, bei dem aber auch zahlreiche Gäste aus nah und fern mitwirkten. Angefangen von den Höhlenmenschen über Kelten, Römer, Ritter, mittelalterliche Bauern, Landsknechte, Franzosen – alle machten mit. Auch der Schlossleutnant Krach war von seiner Willibaldsburg herabgestiegen- Stark vertreten war das 19. Jahrhundert. Hütten- und Bahnarbeiter trafen mit einer Hochzeitsgesellschaft zusammen. Hochrädern überragten die Menge und die Feuerwehr war mit sehenswerten alten Feuerspritzen vertreten. Ein Clou war natürlich der Opel Blitz aus den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts. Sehr schön und spektakulär waren die Fahnenschwinger aus Lauingen, und auch Wolfram von Eschenbach gab dem Ort seine Ehre. Pfarrer Körner Ehrengast Mehrere Kutschen bereicherten den Zug; in einer waren die Ehrengäste zugestiegen: Neben Minister Siegfried Schneider und stellvertretendem Landrat Anton Knapp war auch der Ehrenbürger der Gemeinde, Pfarrer Körner, gekommen. Durchweg hervorragende Kapellen sorgten für den nötigen Schwung. Angeführt wurde der Zug von der Dollnsteiner Blaskapelle, aber auch die Stadtpfeifery aus Wolframs-Eschenbach wirkte mit, die Knabenkapelle Nördlingen oder die verwegene Gruppe Trollfaust. Tausende Schaulustige säumten die Straßen und jubelten den großartigen und gut zusammengestellten Gruppen zu. Ein kleineres, nach außen nicht sichtbares organisatorisches Missverständnis bügelte die Feuerwehrleitung umsichtig aus. Auf Musik wurde bei der Festwoche insgesamt sehr großen Wert gelegt. Eine Art Fest im Fest war "Rock am Ring", eine Abfolge von drei Open-Air-Konzerten. Zunächst begeisterte Weißwurscht is am Donnerstag und einen Tag später hatte Tir Nan Og aus Eichstätt einen starken Auftritt. Getoppt wurden diese Acts allerdings von Männer ohne Nerven. Die einstige Kultband war schon lange nicht mehr aufgetreten, doch an den Routiniers schienen die Jahre spurlos worüber gegangen zu sein. Wie zu ihren besten Zeiten jagten sie einen Hit nach dem anderen aus den Mikrofonen. Ihr Publikum hatten die Männer und die Frau ohne Nerven ohnehin sofort wieder im Griff. |