23.07.2007
Josef Bartenschlager
Regenschauer löschen Burgstein in Flammen
Dollnstein (EK) "Was man sich im Leben sehr wünscht, bekommt man auch – nur einen Tag zu spät und eine Nummer zu klein." Dieser Aphorismus mochte dem ein oder anderen Organisatoren des Spektakels "Burgstein in Flammen" am Samstag in den Sinn gekommen sein, namentlich Edgar Mayer. Mayer war Vater und Motor des Gedankens, das Dollnsteiner Wahrzeichen
mit einer grandiosen Lichtershow zum Erglühen zu bringen. Das gelang
auch, doch das Spektakel, das das Zeug zur Nacht des Jahres hatte, wurde
von Regengüssen buchstäblich weggeschwemmt. Dabei hatte alles so
vielversprechend begonnen. Als Regisseur der Lichtchoreografie konnte
Ingenieur Alfred Bamberger aus Pfünz gewonnen werden. Eine Bühne war
aufgebaut, in Ständen gab es Essen und Trinken, Bierbänke und -tische
waren aufgestellt. Eine besondere Überraschung war der Auftritt einer ganz neuen Formation, die sich Dollfaust nannte. Trollfaust musste bekanntlich ihren Auftritt absagen, doch Achim Melber, alias Acharon von der Trollfaust hatte sich eingefunden. Statt seiner Gefährten, die "von der Pest zerfressen" darnieder liegen, hatte er Stefan Gegg und Franz Wenzel um sich gesammelt, die ebenfalls in archaische Tierfellen gekleidet waren und mit Begeisterung – und Können – die Trommelfelle bearbeiteten. Die Wende des Festes zeichnete sich jedoch ab, als der Pilot des
Rettungshubschraubers vorzeitig abhob. Der Wetterdienst hatte eine rasch
fortschreitende Gewitterfront von München her angekündigt, und die
Mannschaft wollte kein Risiko eingehen. Seine Warnung "Ihr werdet wohl
alle nass werden" sollte sich bewahrheiten. Bald wurden die Wolken
dunkler und die ersten Tropfen fielen. Dennoch harrten die meisten Gäste
unverdrossen unter Regenschirmen aus oder improvisierten Dächer mit
Hilfe von Bierbänken. Doch rasch drängte sich alles unter den Dächern
der Verpflegungshütten. Ein verzweifelter Edgar Mayer verhandelte
intensiv mit der zweiten Band Alright Now und vor allem mit Bamberger.
Alright Now enterten schließlich unverdrossen die überschwemmte Bühne
und legten nach Kräften los. Dabei bewies die Gruppe Sinn für Humor –
oder auch Mut. Sie intonierte "Have you ever seen the rain?". Trotz
Regens tanzten einzelne Fans vor der Bühne. Um den Gästen Gelegenheit zu
geben, sich trockene Kleidung anzulegen, wurde beschlossen, die
Lichtershow statt um 22 Uhr eine halbe Stunde später beginnen zu lassen. |