Mittlere
Altsteinzeit ab 80 000 |
Bereits
während der mittleren Altsteinzeit siedelten in den Höhlen des
Altmühl- und Urdonautales die Neanderthaler. Fundorte aus dieser Zeit
sind die Höhle nordöstlich von Breitenfurt und die Höhlenruine
Beixenstein bei Ried, aber auch Jagdplätze in der freien Landschaft..
Neben einer Reihe von Abschlägen aus Hornstein fanden sich Werkzeuge
wie Faustkeile, Spitzen und Schaber. Besonders die Faustkeile vom
Beixenstein zeichnen sich durch eine vorzügliche Bearbeitung und
Formgebung aus. |
Jüngere
Altsteinzeit ab 35 000 |
Verfeinerte
Steinwerkzeuge wie Klingen Stichel, Schaberund Hornsteinklingen, die
u. a. in der Mühlberggrotte nordöstlich der Schule gefunden wurden
(ca. 12 000 v. Chr.), belegen die Besiedelung des Dollnsteiner Raumes
in der jüngeren Altsteinzeit und Mittelsteinzeit. |
Mittelsteinzeit ab 8000 |
Steinwerkzeuge
aus der Jungsteinzeit werden in der Breitenfurter Höhle,
Mühlberggrotte und Lochschlaghöhle bei Obereichstätt gefunden, große
Mengen von Abfallmaterial auch beim Groppenhof. |
1700 |
Ein bei
Dollnstein gefundenes Bronzebeil bezeugt den Übergang von der
Steinzeit in die Bronzezeit in unserem Raum. Bei Obereichstätt findet
man ein Bronzemesse aus der Zeit um 1300 v. Chr. |
Hallstattzeit
ab 800 |
Es entsteht
der Hünenring im Beixenhard, eine Höhensiedung oder auch Fluchtburg.
An zahlreichen Stellen im Gemeindegebiet fand man Spuren einer frühen
Eisenverhüttung. Wichtigstes Zeugnis ist eine Tondüse, der Abfluss
eines Rennfeuerofens, in dem man Eisen schmolz. Sie wurde 1923 beim
Bau eines Hauses an der Thorleitenstraße gefunden. In Breitenfurt
querte eine keltische Handelsstraße die Altmühl.
Sowohl aus der
Bronze-, als auch aus der Einsenzeit gibt es im Gemeindebereich
zahlreiche Grabhügel. |
100 nach
Christus |
Das
Dollnsteiner Gebiet gehört zur römischen Provinz Rätien. Eine
Römerstraße von Nassenfels nach Weißenburg querte in Dollnstein die
Altmühl in einer Furt zwischen Stupberg und Burgfelsen. Nördlich des
Dollnsteiner Friedhofs und bei Obereichstätt befanden sich römische
Gutshöfe. |
500
|
Bei
Breitenfurt wurde ein germanisches Reihengräberfeld aus der Zeit der
germanischen Besiedlung um 500 n. Chr. ausgegraben. Die Römerstraße
als einzige befestigte Straße im Gemeindebereich spielt zu dieser Zeit
wohl noch eine große Rolle, vor allem als Handelsverbindung.
Sehr viel
spricht dafür, dass um diese Zeit bereits eine Vorgängersiedlung des
heutigen Dollnstein besteht, als deren Kern der Meierhof, direkt an
der Römerstraße gelegen, anzusehen ist. |
1007 |
Dollnstein
wird erstmals urkundlich erwähnt. König Heinrich II. schenkt dem
Benediktinerinnenkloster in Bergen (Baring) ein Gut („praedium“) in
Dollnstein.
Wohl im 11.
Jahrhundert ist der Bau der Dollnsteiner Burg anzusetzen und – als
deren Gegenstück – der Pfarrkirche St. Peter. Deren Einweihung
erfolgte unter Bischof Gundekar II. (1057 – 1075). Um den Burg- und
Kirchfelsen entstand eine neue Siedlung, die sich einen neuen Namen
gab. Er verdrängte den Namen der alten Namen (der Siedlung um den
Meierhof), den wir nicht kennen: „Dollnstein“, der „tolle Stein“, der
über 80 m lange und über 20 m hohe Felsen mitten im Talkessel. |
1147 |
Graf Gebhard
I. von Grögling übergab „in civitate sua Tolnstaine“ Besitz an das
Kloster Weihenstephan. Dies ist der erste Beleg für die Anwesenheit
der Grafen von Grögling in Dollnstein. Ab 1205 nennen sich diese nach
Hirschberg. Da „civitas“ damals die Bezeichnung für „Burg“ war, ist
dies auch der älteste Nachweis für die Dollnsteiner Burg. |
1307 |
Nach dem Tod
des letzten Grafen von Hirschberg, der kinderlos starb, fällt
Dollnstein an die Grafen von Öttingen. |
Ca. 1320-1330 |
Der gotische
Chor der Pfarrkirche wird errichtet und mit Fresken ausgestattet. |
1360 |
Die Grafen von
Öttingen verkaufen Burg und Dorf Dollnstein mit Kirchensatz und Vogtei
für 24 000 Gulden an ihrem Oheim Friedrich I. von Heideck. |
1387 |
Friedrich II.
von Heideck erwirkt bei König Wenzel das Marktrecht. Zum Schutz umgibt
er die Burgsiedlung (den inneren Markt) mit einer Mauer, die 1401 zum
ersten Mal erwähnt ist und ließ die Bürger ihr erstes Siegel
anfertigen. |
1440 |
Die Heidecker
Herren verkaufen Schloss und Markt Dollnstein mit dem Eisenhammer
Bubenroth für 9000 Gulden an das Hochstift Eichstätt. In den Jahren
danach lässt der neue Besitzer, Bischof Albrecht von Hohenrechberg,
die Burg ausbauen. 1445 sind die „Burgstallungen“ fertig. Dollnstein
wird Sitz eines Pfleg- und Kastenamtes. Die (adeligen) Pfleger
residierten bis 1736 im Schloss, die Kastner im Kastenhof. |
1490 |
Bischof
Wilhelm von Reichenau lässt die die beiden „Stadttore“ und die
Ringmauer in der heutigen Form errichten. Wahrscheinlich wird unter
seiner Regierung auch der „alte Kastenhof“ (Schornhof) auf dem
Marktplatz erbaut (1967 abgebrochen). |
1632 |
Dreißigjähriger Krieg. Die Schweden belagern Dollnstein und fordern
den Markt zur Übergabe und Zahlung einer Kriegskontribution auf,
müssen aber unverrichteter Dinge abziehen. 1633 und 34 belagern sie
den Ort erneut, erobern ihn und legen ihn in Schutt und Asche. Nach
dem Krieg beginnt bald der Wiederaufbau. Der Fürstbischof gewährt
dafür Zuschüsse und befreit 20 Jahre von der Steuer. In den
Jahrzehnten vor 1700 entstehen viele der nach dem 2. Weltkrieg
abgerissenen charakteristischen Jurahäuser. |
1704 |
Die Franzosen
überfallen während des Spanischen Erbfolgekrieges Dollnstein und
brennen drei Bürgerhäuser nieder. |
1744 |
Der Pfarrhof
wird nach Plänen von Gabriel de Gabrieli erbaut. |
1785 |
Fürstbischof
Johann Anton III. führt in seinem Territorium, also auch in
Dollnstein, die „Normalschule“ und damit die allgemeine Schulpflicht
ein. |
1802 |
Die
Säkularisation beendet die Herrschaft der Eichstätter Fürstbischöfe
über Dollnstein. Für ca. 3 Jahre wird Großherzog Ferdinand III. von
Toskana Landesherr der Dollnsteiner. Er lässt die Burg versteigern,
weil sie nicht mehr gebraucht wird. |
1806 |
Mit dem
ehemaligen Hochstift Eichstätt wird auch Dollnstein Bayern zugeteilt. |
1838 |
Dollnstein
kommt zu Regierungsbezirk Mittelfranken. |
1867-70 |
Die
Bahnstrecke Ingolstadt – Treuchtlingen wird gebaut. Der Bau erfordert
große Eingriffe in die Landschaft. |
1903 |
Das Brückentor
brennt aus und wird 1904 abgerissen. |
1908 |
An der Stelle
des ehemaligen Brückentors wird das Schulhaus errichtet, 1953 wird es
erweitert (heute Rathaus) |
1916 |
Die
Bahnstrecke Dollnstein – Rennertshofen, die auch mit Hilfe russischer
Kriegsgefangener erbaut wurde, wird eröffnet. 1960 wird der
Personenverkehr eingestellt. 1985 verkehrt der letzte Museumszug. |
1918 |
Die Pfarrei
Dollnstein hat 33 im 1. Weltkrieg Gefallene zu beklagen. |
1920 |
Dollnstein
wird an das Stromnetz und an das Fernsprechnetz angeschlossen. |
1923 |
Die
Juraerschließung bringt neue Straßen und große Verbesserungen für den
Verkehr. |
1929 |
Der erste
Kindergarten an der Pappenheimer Straße wird errichtet. 1979/80 wird
der neue Kindergarten im Baugebiet „Anger“ erbaut, 1985 wird er
erweitert. |
1927 – 30 |
Die
Altmühlregulierung wird durchgeführt. Sie bedeutet einen großen
Eingriff in die Landschaft, vor allem zwischen Dollnstein und
Breitenfurt |
1932 |
Die
Dollnsteiner Pfarrkirche wird erweitert. Dazu werden die beiden
Seitenschiffe angebaut und das Langhaus verlängert. |
1945 |
Die
Altmühlbrücke wird von der deutschen Wehrmacht beim Rückzug gesprengt.
1950 wird sie neu erbaut.
Beim
Kriegsende sind 61 Gefallene und 32 Vermisste zu beklagen. |
1953 |
Dollnstein
bekommt die Wasserversorgung. |
1958 |
Die Talstraße
nach Eichstätt wird nach dem Neubau der Obereichstätter Brücke
durchgehend geteert. |
1969 |
Das
Breitenfurter Freibad, das erste im Landkreis, wird erbaut. 1979
erhält es eine Heizung. |
1971 – 74 |
Der Ort wird
kanalisiert. |
1972
|
Die
Gebietsreform beginnt. Dollnstein wird aus dem Regierungsbezirk
Mittelfranken nach Oberbayern umgegliedert. Schon 1971 war der
Ortsteil Ried der ehemaligen Gemeinde Hausfeld nach Dollnstein
eingemeindet worden. 1972 folgten Breitenfurt und Eberswang mit
Hagenacker, 1978 Obereichstätt. Dollnstein weiter sich seither
flächenmäßig durch die Ausweisung neuer Baugebiete stark aus. |
1970 - 80 |
Die
Hauptmaßnahmen der Flurbereinigung werden durchgeführt. 1972/73 wird
dabei der Dollnsteiner Weiher als künstliches Rückhaltebecken
angelegt. |
1980 - 82 |
Die Ringmauer
und die Wehrmauer der Burg werden mit erheblichen Staatszuschüssen
renoviert. |
1986 |
Die neue
Volksschule beim Sportgelände wird bezogen |
1987 |
600-Jahrfeier
der Verleihung des Marktrechts. |
1996 - 2003 |
Die
Pfarrkirche wird innen und außen von Grund auf renoviert. Die
Außenanlagen werden neu gestaltet. 1998 wir die neue Orgel eingeweiht. |