600 Jahre
Markt Dollnstein |
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Der Festakt
anlässlich der 600-Jahrfeier der
Verleihung des Marktrechtes
am 20. März 1387 durch König Wenzel
findet am
20. März 1987 um 20 Uhr in der Eingangshalle der Schule statt.
Festvortrag von Klaus Kreitmeir:
"Die Verleihung des Marktrechtes 1387 - ihre Bedeutung für den Ort
Dollnstein"
Musikalische Gestaltung:
Liederkranz/Kirchenchor Dollnstein und eine Gruppe der Dollnsteiner
Blaskapelle
Zum Festakt mit anschließendem Empfang
ist die gesamte Bevölkerung der Marktgemeinde herzlich eingeladen.
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Bernhard Eder leitete
den Liederkranz und das Orchester beim "Dollnsteiner Heimatlied" und
beim Schlusslied "Halleluja" aus "Messias" von Georg Friedrich
Händel. |
Dollnsteiner
Blaskapelle |
"Das Wort Heimat hat
einen guten Klang", sagte Bürgermeister Karl Wagner und fügte hinzu:
"Auf diesem schönen Flecken im Altmühltal leben die Menschen gern."
"Jubiläen stellen
sich von selbst ein", sagte Bürgermeister Wagner. Voraussetzung aber
sei, dass die Daten stimmten. Im Falle Dollnstein sei darüber kein
Zweifel möglich. |
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Landrat Konrad Regler hob ganz besonders den
starken Gemeinschaftsgeist in Dollnstein hervor. |
Zahlreiche Ehrengäste kamen zur Eröffnung der
Jubiläumsfeierlichkeiten.
In der vorderen Reihe (von links): Hermine Kolitsch, Gisela Wagner,
Bürgermeister Karl Wagner, Referent Klaus Kreitmeir, Christine
Hausmann, Landrat Konrad Regler, Domkapitular Alois Brandl, Sophie
Graumann, Rosi Rieder, Dr. Karl-Heinz Rieder.
Unter den Gästen befanden sich viele Repräsentanten des öffentlichen
Lebens, der Behörden, Schulen und der Wissenschaft sowie die
Landtagsabgeordneten Gustl Schön, Manfred Dumann, Dr. Franz Götz und
Dr, Manfred Schuhmann. |
Klaus Kreitmeir sprach beim Jubiläumsfestakt
(au) Am 20. März 1387 wurde Dollnstein durch König Wenzel das
Marktrecht verliehen. Diesen historischen Vorgang beleuchtete bei
der Eröffnungsfeierlichkeit zum Jubeljahr Redakteur Klaus Kreitmeir.
Er ging der Frage nach, ob es Quellen für ein handeltreibendes
Dollnstein vor 1387 geben würde. Wolfram von Eschenbach erzähle im
Parzival in den Versen ab 12 205 von den übermütigen Marktfrauen
Dollnsteins, die in der Fasenacht ihre Streiche spielten. |
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"Ist
sein Begriff koufwip der einzige Hinweis?", fragte er. "Aus der
Ehehaft Dollnsteins aus dem Jahre 1412 ist bekannt", sagte der
Redner, "dass die Dollnsteiner seit alters her das Recht hatten,
ihre Waren in der Stadt Eichstätt zollfrei zu kaufen und zu
verkaufen."- Die Ehehaft bekundet dass die Einwohner dieses Recht
schon unter der Herrschaft der Hirschberger über den Ort gehabt
haben, das heißt spätestens seit dem 13. Jahrhundert.
Nach diesem geschichtlichen Hintergrund wurde die
Urkunde der
Marktverleihung vom 20. März 1387 vorgestellt. Klaus Kreitmeir trug
sie in einem heute verständlichen Deutsch vor, wobei er aber
betonte, dass jede Übersetzung das oft weite Bedeutungsfeld eines
spätmittelalterlichen Wortes einenge. Friedrich 11. von Heideck
erhielt am 20. März 1387 von König Wenzel das Privileg, in seinem
Ort einen Wochenmarkt und einen Jahrmarkt abzuhalten. Der Jahrmarkt
sollte am Sonntag nach Pfingsten und dein darauf folgenden Montag
stattfinden. Die Urkunde kündigte jedem, der die Besucher und
Kaufleute am Marktbesuch hindern wollte, schwere Strafen an. Der
König rief vielmehr alle Untergebenen, seien sie adelig oder nicht,
geistlich oder weltlich, dazu auf, dass sie die Besucher schützen
und ihnen zur Hand gehen sollten.
Friedrich II. wollte mit dem Marktrecht seinen Ort, der in seiner
Herrschaft eine wichtige Rolle spielte, aufwerten. Damit stellte er
Dollnstein Wellheim gleich, da Wellheim vor Dollnstein das
Marktrecht erhalten hatte. Friedrich beherrschte den Ort Dollnstein
vollkommen, er war der Marktherr Dollnsteins.
Im dritten Teil zeigte der Referent auf, dass Dollnstein auch nach
dem Verkauf an das Hochstift Eichstätt ein Herrschaftszentrum blieb.
Dollnstein sei Sitz eines Pfleg- und Kastenamtes gewesen, das heiße,
Sitz einer Verwaltungs- und Finanzbehörde. Dollnstein sei auch von
der Bevölkerungszahl her ein nicht unbedeutender Ort.
Auswirkungen der Marktrechtsverleihung könnten vor allem an den
Berufen der Bevölkerung ersehen werden, so der Referent. Als Beweis
führte er die Häuserreihe von Dollnstein aus dem Jahre 1750 an.
Auffallend daran sei, dass viele Dienstleistungsberufe vorkommen,
aber sehr wenige Bauern. Dollnsteins Erwerb prägten Versorgung der
einheimischen und umliegenden Bevölkerung mit Verbrauchsgütern.
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Die ansässigen Kreditinstitute - Raiffeisenbank,
Sparkasse und Volksbank - ermöglichten die Herausgabe einer
Jubiläumsmedaille, die von Bankdirektor Schimmer vorgestellt wurde.
Sie zeigt den Petersturm und die Aufschrift "600 Jahre Marktrecht".
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Danach reichten die
Marktfrauen einen Imbiss.
Sie waren in der Tracht der Dollnsteiner Frauen gekleidet, wie sie
vor 600 Jahren getragen wurde. |
Wegen der historischen
Tracht hatte Johanna Bittl im Staatsarchiv nach Zeichnungen
geforscht, aber keinen Anhaltspunkt entdeckt. In der
Universitätsbibliothek Eichstätt stieß sie auf die Beschreibung des
Gewands der Marktfrauen. Nach diesen Angaben entwarf Christine Biber
die Tracht. Vierzig Dollnsteinerinnen machten bei den Marktfrauen
mit und schneiderten Kostüme. |
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600 Jahre
Markt Dollnstein
1000 Jahre Dollnstein
www.dollnstein.info
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